Was ist eigentlich Radball?

Radball ist eine Radsportart, die in einer Halle gespielt wird. Es wird mit speziellen Fahrrädern in Mannschaften auf Tore gespielt. Dabei wird der ca. 600 Gramm schwere Ball in der Regel mit dem Vorderrad gespielt. In einem Radball Team sind zwei Spieler, ein Feldspieler und ein Torwart, der Torwart ist im Spiel nicht fix im Tor, sondern hilft dem Feldspieler beim Tore schiessen.

Das Radball-Fahrrad

Das für diesen Sport modifizierte Fahrrad ist durch seine starre Übersetzung, den speziellen Lenker und eine waagerechte Sattelstütze gekennzeichnet. 

Der Rahmen ist aus Stahl oder Aluminium gefertigt. Die starre Übersetzung ermöglicht das Rückwärtsfahren und das Stehen im Tor. Der speziell geformte Lenker bietet bessere Möglichkeiten den Ball mit dem Vorderrad zu spielen und verleiht dem Fahrer mehr Hebelwirkung beim Schiessen. Der schmale Sattel liegt etwa 10 cm über dem Hinterrad. Hinten am Sattel sitzt ein Radballer nur kurz zum Ausruhen, ansonsten dient der Sattel zum Abdecken eines grösseren Bereichs im Tor.

Der Ball

Der runde Ball ist etwa 500 bis 600 g schwer und besteht im Kern aus gepresstem Tierhaaren, meist Rosshaar und springt daher fast nicht. Er ist mit hellem Stoff überzogen und trägt aufgenäht drei breite textile Bandagen, meridional über Kreuz. Im Spiel erreicht er bis zu 90 km/h und kann blaue Flecken und Prellungen verursachen.

Wie wurde Radball Erfunden?

Am Ende des 19. Jahrhunderts soll dem damals bekannten Kunstradfahrer Nicholas Kaufmann ein kleiner Hund vors Rad gelaufen sein. Um sich den Sturz und dem Tier eine Verletzung zu ersparen beförderte er ihn sanft mit dem Vorderrad zur Seite. Daraus entstand die Idee des Radballs.
Diese Art und Weise einen Gegenstand zu befördern zeigte Kaufmann, ein Europäer, der in Amerika aktiv war, am 14. September 1883 gemeinsam mit John Featherly einem anderen Kunstradfahrer der Öffentlichkeit. Anstatt eines Hundes nahmen sie einen Polo-Ball. Gespielt wurde dabei auf einer Art Hochrad, dem American-Star-Bicycle.
In Amerika wurde die Sportart unter den Kunstradfahrern schnell populär und kam auch bald nach Europa. Dort waren offiziell die beiden Berliner Kunstradfahrer Paul und Otto Lüders die ersten beiden Radballspieler, die es am 10. März 1901 der Öffentlichkeit vorstellten.